Begleitungsdienst bei Demenz

Der Malteser Hilfsdienst in Osnabrück baute 2014 einen Begleitungsdienst für demenziell erkrankte Menschen und einen Entlastungsdienst für pflegende Angehörige auf. Mit dem Pflegestärkungsgesetz kamen 2016 Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen hinzu.

Für diesen Dienst werden laufend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Die Leitung hat Birgit Menke, Altenpflegerin mit langjähriger Erfahrung in der Altenhilfe. „Mit diesem Angebot, das als niedrigschwelliger Betreuungsdienst nach §45 b Abs. 1 des Sozialgesetzbuches anerkannt ist, möchten die Malteser die Lebensqualität der Betroffenen weiterhin möglichst hoch halten“, erläutert Menke. Bei den in der Regel wöchentlichen Besuchen wird die Lebensgeschichte der demenziell erkrankten Menschen aufgegriffen.

Die Mitarbeiter/innen helfen nach qualifizierter Schulung, Freude zu erleben, soziale und geistige Fähigkeiten zu erhalten und dadurch auch die menschliche Würde zu achten. Dies geschieht beispielsweise durch Vorlesen, Musizieren, Spiele oder Spaziergänge. 

Die Mitarbeit wird mit einer Aufwandsentschädigung vergütet und erlaubt eine steuerfreie Zuverdienstmöglichkeit nach § 3 Abs. 26 des Einkommenssteuergesetzes bis zu 2.400 € pro Jahr.

Demenzielle Veränderungen führen meistens zu einem sich allmählich vergrößernden Hilfebedarf. Dies führt dazu, dass die Betreuung der Erkrankten zunehmend hohe seelisch-geistige, später auch körperliche Anforderungen an die pflegenden Angehörigen stellt. „Daher stellt die Entlastung der Angehörigen einen weiteren Schwerpunkt unseres Hilfsangebotes dar. Wir möchten den Angehörigen wieder Freiräume verschaffen“, so Menke weiter. Bedarfsgerecht werden aber auch weiterführende Hilfsangebote und eine Pflegeberatung vermittelt.

Seit Frühjahr 2014 wurden sieben Frauen und ein Mann auf die Begleitung demenziell erkrankter Menschen vorbereitet (s. kleines Foto). In 40 Fortbildungsstunden lernten sie die medizinischen Hintergründe und Folgen der Demenz kennen. Unter der Leitung von Birgit Menke wurden anschließend Strategien zur Kommunikation und Aktivierung entwickelt.

„Wir besuchen die Erkrankten in ihrer häuslichen Umgebung und gehen individuell auf ihre Fähigkeiten und Wünsche ein. Dazu gehört Vorlesen, Spiele, Spaziergänge aber auch die Aktivierung früherer Fähigkeiten, z. B. durch gemeinsames Kochen und Backen. „Viele ältere Frauen haben ein Leben lang einen Haushalt geführt. Erinnerungen die durch simples Kartoffelschälen oder Wäschefalten geweckt werden, geben dem Demenzkranken Selbstvertrauen und Sicherheit zurück und somit wieder mehr Freude am Leben“, so Menke. Das neue Angebot der Malteser soll auch der Entlastung der Angehörigen dienen, die so wenigstens zwei bis drei Stunden pro Woche eigenen Interessen nachgehen können.

„Wir haben in den vergangenen Wochen viel gelernt und freuen uns, nun vielen betroffenen Familien helfen zu können“, so eine Teilnehmerin nach abschluss des Kurses im August.

Interessiert Angehörige können sich ab sofort bei den Maltesern melden. Birgit Menke steht für eine Beratung und Vermittlung zur Verfügung.

Außerdem sind interessierte Bürgerinnen und Bürger, gerne auch Studenten und Ruheständler, zur Mitarbeit laufend willkommen.

Informationen zur Mitarbeit

Informationen für betroffene Familien

Radio-Interview osradio

Birgit Menke

Birgit Menke
Leiterin soziales Ehrenamt
Tel. 0541 505220
Fax 0541 5052245
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